Von unserem Redakteur
Es ist ein grauer Vormittag, fast so, als hätte die Nacht noch nicht ganz losgelassen. In Ebersdorf bei Coburg sitzt Frank Heumann, Geschäftsführer von Logan Five, an einem langen Tisch. Zwischen Laptops, Notizblöcken und einer dampfenden Tasse Kaffee liegen einige gedruckte Karten und Tablets mit animierten Designs. Das Thema unseres Gesprächs: die Weihnachts-Karte in diesem Jahr – ein Gruß, der seit Jahrzehnten Teil der festlichen Jahreszeit ist, aber heute vor einer entscheidenden neuen Entwicklung steht. Wird die Weihnacht digitaler?
Auftakt!

Frage: Herr Heumann, viele Menschen denken bei einer Weihnachts-Karte noch immer an eine klassische Klappkarte im Briefumschlag. Was hat sich aus Ihrer Sicht zur Weihnacht geändert?
Frank Heumann: Sehr viel. Natürlich gibt es die klassische Klapp-Karte noch – und sie hat ihren Platz, besonders für Sammler oder Menschen, die Wert auf etwas zum Anfassen legen. Aber wir sehen seit Jahren eine Verschiebung: Die digitale Weihnachts-Karte wird immer wichtiger. Sie ist flexibler, schneller im Versand, lässt sich individuell gestalten und benötigt keine zusätzlichen physischen Ressourcen wie Karton, Briefumschlag oder aufwendige Formate in Breite und Höhe.
Kommentar des Autors:
Schon zu Beginn des Interviews wird deutlich, dass Heumann die Art der Weihnachtskarten nicht als Entweder-oder betrachtet. Vielmehr sieht er verschiedene Arten, die nebeneinander existieren: die elektronische Weihnachtskarte für moderne Zielgruppen und die gedruckte Karte für jene, die Wert auf Tradition legen.
Zwei digitale Arten – Facefilter und Animation für die Weihnacht
Frage: Sie sprechen von digitalen Varianten bei den Karten. Welche Art digitaler Weihnachts-Karte bieten Sie bei Logan Five konkret an?
Frank Heumann: Wir haben zwei Hauptarten nicht nur für die Weihnacht. Die erste ist die Weihnachts-Karte mit Facefilter. Dabei erhält der Empfänger eine Weihnachtskartenversand-Mail oder einen Newsletter mit einem Link oder QR-Code. Öffnet er diesen, startet ein interaktiver Facefilter – vielleicht ein festlicher Rahmen, ein animierter Bart oder ein sanft fallendes Eis im Hintergrund. Das ist besonders bei Kindern beliebt, weil es spielerisch ist und sofort Freude weckt.
Die zweite Art ist eine Animation oder ein Film, der nicht nur Bild, sondern auch Sound einbezieht. Hier können Weihnachtsgrüße in einer winterlichen Szenerie erscheinen, vielleicht mit weiß glitzerndem Schnee, goldenen Akzenten und einem personalisierten Text. Die Karte oder die Karten werden dafür immer noch weiter begehrlicher.
Kommentar des Autors:
Beide digitalen Varianten zeigen, dass eine moderne Weihnachtskarte heute weit mehr sein kann als ein fest bedruckter Karton. WebAR-Technologie schlägt die Brücke zu neuen, komplexen Welten – und das ganz ohne zusätzliche Hardware. Für eine fröhliche Weihnacht.
Der Charme der klassischen Klappkarte
Frage: Bedeutet das, dass die klassische Klapp-Karte bald verschwinden wird?
Frank Heumann: Nein, das glaube ich nicht. Viele Menschen verbinden Weihnachten mit Ritualen. Dazu gehören auch echte, physische Karten, die man aufstellt oder an eine Schnur hängt. Wir bieten deshalb auch weiterhin die gedruckte Weihnachts-Karte an – in jedem Format, ob klein oder groß, ob mit Logo-Prägung, gold-farbenen Elementen oder schlicht in weiß. Der Karten-Preis hängt natürlich vom Umfang, der Breite, der Höhe und dem gewählten Karton ab.
Kommentar des Autors:
Die klassische Klappkarte hat eine besondere Haptik. Gerade zu einem festlichen Fest zur Weihnacht empfinden viele Empfänger das Öffnen eines Briefumschlags als eigenen Moment. Doch hier liegt auch der Unterschied: Während eine digitale Karte in Sekunden beim Empfänger ist, braucht die physische Karte Zeit – und Ressourcen.
Nachhaltigkeit als treibende Kraft
Frage: Herr Heumann, Sie betonen oft den Umweltaspekt. Warum ist das bei der Weihnachtskarte so wichtig?
Frank Heumann: Weil wir sehen, wie viel Papier und Plastik jedes Jahr in Umlauf kommt – nur für Weihnachtskarten. Das beginnt beim Druck auf beschichtetem Karton, geht über den Briefumschlag bis hin zur Folienverpackung. Wir können den Weihnachtskartenversand nachhaltiger machen, indem wir den Anteil an physischen Sendungen reduzieren.
Wenn Sie eine elektronische Weihnachtskarte verschicken, entfallen Druck, Transport und Verpackung komplett. Unsere digitale Weihnachtskarte kann Millionen Menschen erreichen, ohne dass ein einziger Baum gefällt werden muss.
Kommentar des Autors:
Der Gedanke ist so einfach wie überzeugend: Jeder ersetzte Druck bedeutet weniger Ressourcenverbrauch. In einer Nacht kann man tausende Grüße verschicken – und zwar in jeder Art denkbarer Gestaltung, von Grußkarten im animierten Schneelook bis zur digitalen Weihnachtskarte mit personalisiertem Text.
Personalisierung als Schlüssel
Frage: Spielt die Personalisierung eine Rolle bei der digitalen Weihnachtskarte?
Frank Heumann: Absolut. Der Weihnachtsgruß ist persönlicher, wenn er den Namen des Empfängers enthält, vielleicht sogar ein Bild oder eine Anspielung auf gemeinsame Erlebnisse. Unsere Art der Gestaltung erlaubt es, diese Elemente gezielt einzubauen. Wir können Klappkarten virtuell nachbauen, inklusive Format, Breite, Höhe, Logo und individueller Schrift.
Kommentar des Autors:
Während eine gedruckte Klappkarte für alle Empfänger gleich bleibt, kann die digitale Weihnachtskarte in ihrer Form und im Umfang flexibel angepasst werden – sogar innerhalb einer einzigen Versandaktion.
Die Kinder- und Familienperspektive
Frage: Welche Rolle spielen Kinder in Ihren Überlegungen?
Frank Heumann: Eine große. Kinder sind oft die ersten, die auf Facefilter reagieren – und dann den Eltern die Technik erklären. Aber auch für Erwachsene ist es ein Erlebnis, wenn sich der Weihnachtsgruß bewegt, spricht oder Musik spielt. Das bringt die Magie von Weihnachten ins Heute.
Kommentar des Autors:
Es ist bemerkenswert, wie eine einfache technische Idee gleich mehrere Generationen erreicht. Gerade in der stillen Nacht der Feiertage ist es schön, wenn ein Weihnachtsgruß lächeln lässt – egal, ob er auf einer gedruckten Klappkarte steht oder in einer digitalen Weihnachtskarte erscheint.
Die Zukunft des Weihnachtskartenversands
Frage: Glauben Sie, dass wir in Zukunft weniger physische Weihnachtskarten verschicken?
Frank Heumann: Ja, und das ist auch nötig. Wir müssen die Rahmenbedingungen für den Weihnachtskartenversand anpassen. So viel Papier, so viel Plastik auf dieser Erde – wir können das verringern. Die Technik ist da, die Akzeptanz wächst. Die elektronische Weihnachtskarte ist kein Ersatz zweiter Klasse, sondern oft sogar wirkungsvoller.
Kommentar des Autors:
Das Gespräch mit Heumann macht klar: Die Art und Weise, wie wir unsere Grüße auch zur Weihnacht versenden, steht vor einem Umbruch. Ob digitale Weihnachtskarte oder Klappkarte – beides hat Platz, aber die Balance verschiebt sich. Nachhaltigkeit wird dabei vom Nebenthema zum Hauptargument.
Bestellen, gestalten, versenden
Frage: Wie läuft der Prozess ab, wenn jemand bei Ihnen eine Weihnachtskarte bestellen möchte?
Frank Heumann: Ganz einfach: Der Kunde wählt eine Art der Karte – digital, gedruckt oder kombiniert. Wir gestalten das Motiv, erstellen den Text, bauen eventuell einen Facefilter oder eine Animation / Video. Danach gibt es ein klares Angebot, inklusive Kartenpreis und Umfang. Dann kann der Kunde selbst verschicken oder wir übernehmen den Versand – digital oder per Post im passenden Briefumschlag.
Kommentar des Autors:
Der Ablauf klingt unkompliziert – und er ist es auch. Interessant ist, dass die digitale Weihnachtskarte und die gedruckte Weihnachtskarte in der Produktion oft ähnlich beginnen: mit einer Idee, einem Entwurf, einem Text. Erst am Ende entscheidet sich, ob der Weihnachtsgruß aus dem Drucker oder aus der Cloud kommt.
Schlussgedanken von Frank Heumann
Frank Heumann: Wir werden die Tradition nicht abschaffen. Aber wir können sie modernisieren. Die digitale Weihnachtskarte ist die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Sie kann genauso festlich, genauso wertvoll sein wie eine Klappkarte – und sie schont unsere Welt. Vielleicht ist es Zeit, dass wir in der stillen Nacht nicht nur an unsere Liebsten denken, sondern auch an unseren Planeten.
Fazit:
Das Interview zeigt: Die Weihnachtskarte bleibt – aber sie wird sich verändern. Die Wahl zwischen Klappkarte und digitaler Weihnachtskarte ist keine Frage von entweder oder, sondern von sowohl als auch. Wichtig ist, dass wir uns bewusst machen, welche Art von Weihnachtsgruß wir verschicken – und welche Spuren er hinterlässt. In jedem Falle kommt die Weihnacht, und dies abrupt :-).